ISLAND 2011
mit Unimog 1300L
Reisebericht
Island Hochland – F 910 - F 903 - ASKJA - F 26 – F 910 - ASKJA
Sa. 16.07.11 Fahrt Am Morgen besichtigten wir dann die
Hot Spots. Es sah recht beeindruckend aus, was da so alles aus der Erde in
den tollsten Farben zischte und blubberte. Nach ca. 60 km auf der Ringstraße ging es rechts ab zur F
910. Hier waren einige Flußdurchfahrten zu bewältigen, wobei der Begriff zu
bewältigen recht hoch angesetzt ist. Das Wasser war nirgends höher als 30 cm
und die Strecke hätte locker mit jedem anderen Geländewagen oder -Motorrad
gefahren werden können. Wir bogen von der F 910 auf die F 903
die übergeht in die F 902. Die F 902 endet direkt an einem Gletscher. Das
letzte Wegstück zum Gletscher war recht steinig aber auch dieses war für
jeden Geländewagen gut befahrbar. Da der Gletscher in einem Naturschutzgebiet
liegt, mussten wir auf einem Campingplatz kurz vor dem Gletscher unsere Nacht
verbringen. Pro Person kostete das Parken hier 1.100 ISK . Technik Kurz
vor dem Gletscher hatte ich keine Motorleistung mehr. Das bereits bekannte
Problem. Motorhaube auf, Dieselleitung entlüftet und weiter ging es. Warum
das Problem bei ½ vollem Tank Auftritt
ist mir immer noch ein Rätsel. Auch ist hierbei keine Regelmäßigkeit zu
erkennen. Mal nach 500 km mal nach 1.200 km tritt dieses Phänomen auf. Ich
hoffe, dass ich jetzt mindestens die nächsten 500 km davon verschont bleibe.
Mitten in einem Fluss ist es nicht lustig nach vorn zu turnen und die
Dieselleitung zu entlüften. Erstaunlich ist, auch hier gibt es eine
UMTS Internetverbindung. Bin beeindruckt. So.
17.07.11 Fahrt Erst gegen Mittag starten wir zur
Askja. Der einzig wilde Fluss auf der Piste dorthin ist heute bequem über
eine Brücke zu queren. Die Askja ist ein Vulkan, der zuletzt 1875 einen
heftigen Ausbruch hatte. Danach stürzte ein Teil des Vulkans ein und diese
sogenannte Caldera füllte sich mit der Zeit mit Wasser und ein See entstand.
Leider war das Wetter so nebelig, dass wir uns den See nicht wirklich ansehen
konnten. Auch konnten wir die F 910 in Richtung
Süden nicht befahren, da diese noch voll Schnee ist und die Räumarbeiten noch
nicht abgeschlossen sind. Es würde noch eine Woche dauern bis das die F 910
freigegeben wird. Also werden wir uns diese später von Süden kommend
vornehmen. Wir planten um und fuhren zurück in
den Norden. Ca. 100 km zur Ringstraße. Die Piste dorthin geht kurvenreich
durch Lavalabyrinthe und dann wieder schnurgerade durch wüstenähnliche
Mondlandschaft. Auch sind dort einige recht breite Flüsse zu durchwaten.
Diese waren aber maximal 50-60 cm tief. Also für uns kein Problem. An einer
der Furten nahmen wir einen Radfahrer mit auf die andere Seite, um ihm das
mühsame Durchqueren mit Rad und Gepäck zu ersparen.
Hinweise zur F 88 und F 910. Bis zur Askja sind wir
gekommen.
Dann war leider alles gesperrt. Jan steuerte am Abend auf einen Berg
zu, um dort im Windschatten zu übernachten. Der Berg entpuppte sich als ein
Vulkankrater mit einer Zufahrt. Von allen Seiten sind wir hier windgeschützt.
Das muss man Jan lassen, er findet nicht nur die tiefsten Schlammlöcher um
sich darin zu versenken, er findet auch gute Übernachtungsplätze. Mo. 18.07.11 Fahrt Bereits am frühen Morgen scheint die Sonne
und wärmt alles auf. Die gesamte Landschaft erscheint nicht mehr grau sondern
eine bunte Vielfalt zeigt sich. Wir fahren zurück zum Myvatn. Tanken nochmals
auf und kaufen ein im einzigen Supermarkt, der auch nur ein sehr
eingeschränktes Angebot hat. Am westlichen Endes des Sees führt eine
Querverbindung zur F 26. Über eine Brücke queren wir den Fluss und bereits
nach einigen Kilometer stehen wir am
Aldeyjrafoss . Der Fluss zwängt sich durch den Fels und stürzt dann
tosend 20 m in die Tiefe. Besonders beeindruckend waren die riesigen
Basaltsäulen am anderen Ufer, die sich vor 2.500 Jahren gebildet hatten. Bis spät am Abend schien die Sonne und
wärmte alles angenehm auf. Wir entschieden uns, hier die Nacht zu verbringen.
Um trotz des starken Windes grillen zu können postieren wir die Fahrzeuge
entsprechend und bauten noch einen Windschutz auf. Die.
19.07.11 Fahrt Am Morgen ein strahlend blauer Himmel
und voller Sonnenschein. Der Wind hatte sich in der Nacht gelegt und es war
nahezu windstill. Das Frühstück sollte draußen
stattfinden. Aber bereits beim Herrichten des Tisches gab es unerwartete
Gäste. Ein Heer von kleinen Mücken und Fliegen fiel über uns her. Die Mücken
stachen nicht aber versuchten permanent in die Augen, Nase oder den Mund zu
fliegen. Das war recht störend. Conny und ich hatten uns aus Australien Hüte
mit Moskitonetz mitgebracht, die sich nun als recht brauchbar erwiesen. Wir fuhren nun die F 26 in den Süden.
Eine einfache, teilweise recht langweilige Piste mit einigen
Wasserdurchfahrten, die aber mit jedem 4x4 zu durchqueren waren. Dort wo die F 910 in die F 26 mündet
ist ein etwas breiterer Fluss, der aber auch nur wenig Wasser führte und
leicht zu queren war. Die Zufahrt zur F 910 war immer noch gesperrt. Wir parkten unsere Unimogs direkt in dem
trocken gefallenen Flussteil um hier zu übernachten. Ein Rangerfahrzeug, am
Blaulichtaufsatz zu erkennen, kam aus der F 910. Jan nahm sofort Kontakt auf
und die Ranger meinten, dass wir mit unseren Unimogs bis zur ersten Hütte
fahren könnten. Weiter ginge es jedoch nicht, da der gesamte Mittelteil noch
durch Schnee unpassierbar sei. Mi.
20.07.11 Fahrt Also die F 910 bis zur ersten Hütte im
südlichen Teil? Ja, und dann noch so weit wie wir kommen. Wir drehen um wenn es nicht weitergeht. OK! Das war unser Ziel. Um 10 Uhr morgens
fuhren wir los. Überquerten den Fluss und öffneten die Sperre zur F 910
Hochlandstrecke. Das non plus Ultra der Hochlandstrecken. Das erste Stück war
wie alle Hochlandstrecken. Einfach, rappelig und langweilig als
Geländestrecke. Nach 4 km bogen wir rechts ab in die südliche Route der F 910
zur Schutzhütte Gaesavötn. Der Weg, also Weg ist übertrieben, da die
Kennzeichnung alle 100 – 300 m durch einen gelben Pfahl zu ermitteln war,
wurde steinig und kurvenreich. Als wir an der Schutzhütte ankamen parkte dort
ein Geländewagen. Der gehörte jedoch zu dem Hüttenwirt, mit dem wir einen
freundlichen Plausch hielten.
Können wir noch weiterfahren? War
unsere Frage. Er sagt nicht ja und nicht nein. Da sind zwei lange
Schneefelder. Aber die gehen bergab. Es ist zwar gesperrt aber ihr habt gute
Fahrzeuge und das Wetter ist gut. Wir verstanden. Also weiter. Nun wurde die
Piste noch steiniger, die Flüsse breiter und manchmal verlief die Piste
einige hundert Meter durch das Flussbett. Dann kam das erste Schneefeld. Jan und
Renata fuhren vor. Jan hatte die Erfahrung mit Schnee und Sand, die mir für den
Unimog noch fehlte. Luft ablassen auf 2 atü. Gesagt, getan. Jan schaffte das
Schneefeld zu 2/3. Renata begann die Räder freizuschaufeln und Jan
verringerte den Luftdruck auf 1 atü. Er bekam seinen Unimog frei und nun war
ich dran. Ich fuhr mich dann bereits bei der Hälfte der Strecke fest. Also
auch den Luftdruck auf 1,5 atü runter und Jan brachte dann mit seiner
Erfahrung und einigem Hin- und Her-Schaukeln meine Kiste wieder in Schwung
und durchs Schneefeld. Ein Zurück gab es ab jetzt nicht mehr. Hoch würden wir
dieses Schneefeld nicht schaffen. Also hofften wir, dass das nächste
Schneefeld auch zu meistern sei. Wir pumpten die Reifen wieder auf 3,5
atü auf. Eine unnütze Arbeit denn das nächste Schneefeld war über dem
nächsten Hügel. Also alle Reifen wieder auf 1,5 atü ablassen. Jetzt hatte ich
bereits mehr Erfahrung und wir passierten beide problemlos das Schneefeld,
obwohl wir auf den letzten Metern noch einmal kräftig einbrachen. Nach diesem letzen Schneefeld begann
erst die richtig quälende Strecke. Nur im 1. oder 2. Gang schleppten wir uns
durch ein Labyrinth von Steinen und Felsformationen. Oft war die Strecke
nicht zu erkennen und wir sahen irgendwo in einiger Entfernung die gelbe
Wegemarkierung. Dann endlich gelangten wir auf eine
mehrere 100 m breite Sandpiste. Ein Fluss ohne Wasser aber wo waren die Markierungen?
In meinem Garmin stellte ich fest, dass wir uns mehr links halten sollten, um
der dort angegebenen Route zu folgen. Bisher stimmte die immer mit der
gefahrenen Piste überein. Nachdem ich den Kurs um einige hundert Meter mehr
nach Süden fuhr, erblickten wir wieder eine einsame gelbe Markierung. Dann
folgten wir diesen wieder wie gewohnt. Nach weiteren 10 km im Aschesand
erreichten wir die Abfahrt der F 910 zur Askja. Noch 22 km Gerappel und wir
erreichten gegen 22 Uhr den Campingplatz an der Askja. Dort standen etliche
Geländewagen, die wegen der Sperrung der F 910 nicht weiterfahren konnten.
Erstaunt blickten deren Fahrer uns an, dass wir die F 910 befahren hatten.
Von dieser Seite hier war die F 910 wirklich nicht zu befahren. Auch nicht
von uns. Einige Daten: Gesamtstrecke die zu fahren war ist
101 km Durchschnittsgeschwindigkeit bei
reiner Fahrzeit von 5,2 Stunden war 18,7 km/h Gesamtfahrzeit mit
Hindernisbewältigung und Pausen 12 Stunden. Obwohl wir bei 678 m/NN starteten und bei
746 m/NN endeten wurden an Steigungen 2.699 m überwunden. Do. 21.07.11 Fahrt Strahlender Sonnenschein. Motzi hat seinen Ruhetag.
Da werde ich heute die Yamaha vom Heck ablassen und einen Ausflug zum Askja
Krater unternehmen. Die Yami musste erst mal mit einem Eimer Wasser vom Staub
befreit werden bevor sie wieder fahrbereit war. Zum Krater geht es über eine
9 km lange Piste mit 2 kleinen Flussdurchfahrten, die mir nasse Füße bringen.
Bei der 2. Durchfahrt hatte ich weniger Tiefe erwartet und dass Wasser
schwappte mir bis zu den Knien. Der Fahrtwind und die Sonne trockneten es
wieder. Als ich oben am Krater angelangt bin, finde ich einen Parkplatz mit
einigen Geländewagen und einem Hinweis,
dass es noch 2,5 km über Eis
und Schnee bis zum Kraterrand sind. Ganz schön weit für einen fußkranken
Motorradfahrer. Also erst mal wieder zurück und die anderen informieren, was
da oben sich so anbietet. Die anderen Jan und Renata mit Mina,
Fynn und Luke entschließen sich, eine Wanderung zum Kratersee zu unternehmen.
Wir sehen sie erst am Abend wieder. Völlig erschöpft. Die Strecke war anstrengender
als gedacht. Ich nutzte die Zeit, um die völlig verschmutzten Dieselfilter
auszutauschen. Ich hoffe, dass dies mein Problem mit der hin und wieder
auftretenden Kraftstoffzufuhr- Unterbrechung löst. Am Abend trifft ein weiterer Unimog
ein. Allein unterwegs? War meine Frage an seinen Fahrer. Nein, meint er. Mein
Kumpel hat im Gelände seine außen angebrachte Gasflasche verloren und sucht
diese jetzt. Eine Stunde später traf auch der Kollege ein. Jetzt waren wir
vier Unimogs, eine Menge von SUV und einigen Landrovern, die den steinigen
Campingplatz an der Hütte bevölkerten. |
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