ISLAND 2011
mit Unimog 1300L
Reisebericht
Island Hochland – F 910 östliche Strecke, Egilstardir – F 939 –
Ringstraße – Landmannalaugar – F 225
Fr. 23.07.11 Fahrt Von der Askja fuhren wir die F 910
weiter in nördliche und dann in östliche Richtung. Auf der Strecke sind
einige Flüsse zu durchfahren, die für uns problemlos, aber für einige
Motorradfahrer ein großes plantschiges Abenteuer bedeuteten. Der größte
Fluss, der sehr reißend ist, der Jökulsa, ist auf einer Brücke zu überqueren.
Von der F 910 bogen wir rechts in die
910. Nicht irritieren lassen, es gibt dort eine Straße mit gleicher Nummer.
Die führt in Richtung Karahnjukar. Nach ca. 20 Km geht nach rechts ein Piste,
die ausgeschildert ist mit dem Hinweis:
Laugarvellir . Dort ist ein kleiner heißer Bach, der
über einen Wasserfall in einen anderen kalten Fluss stürzt. Eine Warmwasserdusche von ca. 40° und
ein natürliches Badebecken können hier kostenfrei benutzt werden. Auch ist die alte Bauernkate dort noch
zu sehen, wo einst die Menschen drin hausten, die ihr armseliges Leben hier
fristeten. Der noch nicht mal ein Meter breite
Bach führt recht heißes Wasser. Der Bach stürzt dann in ein Badebecken und
läuft weiter in den Fluss. Weiter die 910 in den Süden zu dem
Karahnjukar Damm. Besonders eindrucksvoll ist die tiefe Schlucht Dimmugljufur
die hinter dem ersten Staudamm liegt. Besonders gut ist diese einzublicken
von der Straße die über den Staudamm führt. Technik Nachdem gestern und heute Morgen
wieder der Motor wegen Kraftstoffmangels aussetzte, hab ich die Zuleitung vom
Tank am Motor abgeschraubt und mit Druckluft durchgeblasen. Josef unser Kfz. Fachmann in der Firma gab
mir den Tipp, dass das Sieb am Saugrohr im Tank sich zugesetzt haben könnte. Bis heute Abend hatten wir dann auch
keine Ausfälle mehr. Der Dreck ist aber dann immer noch im Tank. Wenn morgen
Abend nur noch ca. 30 Liter drin sind, werden wir diese ablassen und filtern,
den Tank spülen und ich hoffe, dass dann endlich das Problem gelöst ist. Sa.
23.07.11 Fahrt Das Wetter sieht am Morgen echt gut aus und es bleibt den ganzen Tag
über sonnig und warm. Wir fahren bis Egilstadir und
erledigen dort unsere Einkäufe. Leider haben die Banken heute zu. In einer
Seitenstraße entdecke ich einen Autohändler, wo Oldtimer Geländewagen in
einer lange Reihe stehend zum Verkauf angeboten werden. Wir
verlassen Egilstadir über die Ringstraße 1 in südliche Richtung. Nach ca. 45
km geht es rechts ab auf die 939. Die ist eine Abkürzung in Richtung Höfn.
Die Landschaft ist sehr reizvoll und angenehm grün. Die Straße schlängelt
sich an einen kleinen Fluss entlang und bietet einige Stellplätze direkt am
Wasser. Wir finden einen schönen Platz am
Fluss und beschließen den restlichen Tag hier zu verbringen. Als wir Grillen,
ist der Wind allerdings so stark, dass wir uns entschließen in unseren
Fahrzeugen im Dinning Room zu speisen. Technik Da ich heute keine Probleme mit der
Kraftstoffzufuhr hatte und der Tank immer noch über ¼ voll ist, werde ich das
Reinigen des Tanks erst morgen vornehmen. S0.
24.07.11 Fahrt Tolles Wetter, am Morgen bis zum späten Nachmittag.
Wir wollten als erstes Ziel Höfn anfahren, eine kleine Hafenstadt im Südosten
von Island an der Ringstraße. Die Straße führt direkt an der Küste entlang.
40 Km vor Höfn hatte ich dann plötzlich 120° Motortemperatur und die
Ladekontrollleuchte leuchtete auf, um mir mitzuteilen, dass die Batterie
nicht geladen wurde. Es ist Sonntag, ich war begeistert. Motorhaube auf und
gesucht weshalb der Alarm war. 1-2-3 Keilriemen aber Nr. 4 fehlte. Wie immer,
es war der letzte. Um den zu ersetzen mussten alle anderen abgenommen werden.
Aber ich hatte mir ja bei der Stern Apotheke
Mercedes Ersatz bestellt. Nur als ich ihn montierte, den Keilriemen
für Lima und Wasserpumpe, hatten Sie mir einen 1275mm angedreht. Es wäre aber
ein 1250mm der richtige gewesen. Also
musste ich tricksen und den Feststeller auffeilen bis das genügend
Spannung für den zu langen Keilriemen vorhanden war. Dann zum Tanken nach
Höfn und weiter zum Jökulsarlon wo hausgroße Eisberge in den schillerndsten
Farben dem Meer zutreiben. Technik Keilriemen gerissen von Lima und
Wasserpumpe. Ersetzen dauerte ca. 1 Stunde. Ärgerlich war, dass mein
Ersatzkeilriemen 25 mm zu lang war. Diesel abgelassen und gefiltert. Jede
Menge Dreck war da drin, der das Ansaugsieb mehrfach verstopft hat. Ich
hoffe, dass jetzt keine Probleme mehr mit der Kraftstoffzufuhr gibt. Mo.
25.07.11 Fahrt Am Morgen als wir abfuhren nieselte
es. Wir fuhren die Ringstraße weiter
westlich bis hinter Kirkjubaerklautur, wo wir in die F 208 abbogen. Bis zur
Eldgjaspalte war die Strecke außer einem ständigen auf und ab nicht
aufregend. An der Eldgja hat man heute einen Parkplatz angelegt und zwei
Fertigbeton Brücken zur Überquerung des Flusse hingesetzt. Da, Tadeusz, wo wir
noch bei unserer letzten Reise einen französischen Rover, der bis Oberkante
Lenkrad in den Fluten versunken war, herauszerren durften, ist der Fluss
gezähmt und es steht dort eine Brücke.
Nach der Eldgja gab es dann jede Menge schöner Flussdurchfahrten und
eine absolut reizvolle Landschaft in bunten Farben. Bis Landmannalaugar war es eine sehr schöne
Strecke. In Landmannalaugar ist alles für die Touris von heute mit Ihren SUV
hergerichtet. Der Fluss wurde mit Felsbrocken
gestaut um dahinter eine niedrige Furt anzulegen. Heute kann jeder
Motorradfahrer durch Anheben der Beinchen die Furt kreuzen. Die Zeiten als
vor der Furt die Fahrzeuge parkten, die nicht wirklichen Geländefahrzeuge
waren sind vorbei. Der Zeltplatz sieht aber immer noch genau so öde, karg und
matschig aus wie früher. Dicke Wolken und Nieselregen. Nichts hielt uns hier.
Also machten wir kehrt und fuhren weiter Richtung Hekla. Wir wollten zum Skogafoss. Der liegt
unten an der Küste. Der kürzeste Weg wäre über die F 225 und dann die F 210
runter. Aber da war auf unserer Karte noch eine zweite Straße die zur Hekla
führte und weiter zum Krakatindur. Eine Straße ohne Namen und in der Karte
gestrichelt dargestellt. Wir entschieden uns, diese zu nehmen, da wir aus dem
diesigen Wetter heraus gekommen waren. Zuerst war die Piste weich und schön
zu befahren. Ab dem Krakatindur (1.025m) ging es dann eine lange einspurige
starke Steigung hoch, oben angelangt hatten wir dann einen phantastischen
Ausblick über das Land. Eine lange gut zu befahrene Strecke
gab uns die Hoffnung, dass die Piste leicht zu durchfahren sei. Kurz danach
wurde die Piste bei der Durchfahrt
eines Lavafelds eng, kurvig und steil. Es war nur noch möglich im ersten
Gang die kurzen Steigungen zu überfahren und
alle zehn Meter winkelte die Piste in eine andere Richtung. Die Felsen
standen so eng beieinander, dass auf den Seiten kaum 10 cm Platz blieben. Als
wir durch das Lavafeld waren, wurde die Piste besser. Wir gelangten an eine
Gabelung. Links ging es zurück zur F 208, woher wir kamen. Rechts ging es zur
ca. 12 km entfernten F 210. Wir fuhren Richtung F 210. Es ging nur bergauf
und dann standen wir vor dem ersten Schneefeld. Nur ca. 30 Meter breit aber
Bergauf. Der Schnee machte einen sehr festgefahrenen Eindruck. Dies täuschte
aber gewaltig, denn bereits nach 5 m hatte ich den Unimog bis zur Radmitte im
Schnee verbuddelt. Nachdem ich dann die Lage gepeilt hatte, stellte ich fest,
dass keine Spuren auf der anderen Seite weiterführten, außer die eines
Ballonbereiften Jeeps, dem wir vor einer Stunde begegnet waren. Ein dicker
Fels voraus bot sich an, dass ich mich mit der Winde durch das Feld zog. Aber
wie dann weiter? Wenn da noch mehr Schneefelder kamen? Also besser versuchen
sich rückwärts aus dem Schnee zu befreien. Dritter Gang rein, alles gesperrt
und nach einigem Hin- und Herwippen baggerte sich mein Motzi frei und wir
standen wieder auf festem Grund. Gewendet und zurück zum Abzweig und weiter
in Richtung F 208. Aber auch diese Strecke hatte jede Menge starker
Steigungen und ist auch sonst nicht einfach. Wer also noch echtes Gelände fahren
möchte, versuche es mal hier auf diesen Strecken. Mag sein, dass ihr kein
Schneefeld findet. Aber wir haben jetzt Ende Juli dort und es lag sicher auch
an dem bescheidenen Sommer 2011 hier in Island. Ein Isländer sagte uns, es
fehlte in diesem Jahr der Frühling. Endlich wieder in der
Zivilisation, so empfanden Conny und
ich die Wellblechpiste F 225. Wir sahen uns bereits im Schneefeld übernachten
mit der Ungewissheit wann mal einer vorbeikommt. Hier war es auch wieder
angenehme 15° und wir feierten unsere Rückkehr mit einem guten Abendessen und
einem Glas Wein. Die.
26. 07.11 Fahrt Da
gibt es nicht viel zu berichten. An der Einmündung von der F 225 in die F 26
haben wir gestern unser Nachtquartier aufgeschlagen. Es war bedeckt aber es
regnete noch nicht. Als wir jedoch ein Stück in Richtung Selfoss fuhren,
wurde der Regen immer stärker und in Selfoss angekommen regnete es in
Strömen. Direkt an der Hauptstraße, gegenüber den Banken fanden wir das Kaffi
Krus. Ein nettes kleines Kaffee, wo es auch einen prima isländischen
Hamburger gibt. In
Selfoss ist ebenfalls ein gut sortierter Ersatzteilladen wo ich zwei
Glühbirnen 24V 5 Watt, drei passende Keilriemen als Ersatz sowie zwei
Dieselfilter bekam. Wir
fuhren weiter in Richtung Blaue Lagune. Sturm und Regen peitschten über das
Land und wir hatten nicht das Gefühl, dass es Juli sein könnte. In Grindavik schmiegten wir unser Gefährt in
den Windschatten der örtlichen Kirche. Aber auch jetzt, wo ich hier im
gutgeheizten Wagen sitze, schwankt der Aufbau von den Windböen wie ein Schiff
auf See. Es ist ein Sch……… Wetter! Ich glaube diese Nacht werden wir hier im
Schutz der Kirche verbringen. |
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